Maßnahmen von Firefox beim Umgang mit HTTP-Headern zur Erschwerung von Fingerprinting
- Standardisierung und Minimierung der Header-Informationen
- Reduktion und Vereinheitlichung des User-Agent-Strings
- Kontrolle von weiteren Headern wie Accept-Language und Accept-Encoding
- Vermeidung von Informationen aus experimentellen oder speziellen Headern
- Integration spezieller Schutzmechanismen im resist fingerprinting-Modus
- Zusammenfassung
Firefox verfolgt eine Vielzahl von Strategien, um das Fingerprinting mittels HTTP-Headern zu erschweren. Das Ziel besteht darin, die Einzigartigkeit und Nachverfolgbarkeit einzelner Nutzer zu reduzieren, indem möglichst wenig individuelle und variierende Informationen im Netzwerkverkehr preisgegeben werden.
Standardisierung und Minimierung der Header-Informationen
Ein zentraler Ansatz besteht darin, HTTP-Header möglichst standardisiert und mit minimalen, nicht individuellen Informationen zu senden. Beispielsweise vermeidet Firefox, unnötige oder sehr spezifische Header zu übermitteln, die Rückschlüsse auf das verwendete Betriebssystem, die Browserkonfiguration oder installierte Erweiterungen zulassen könnten. Durch das Vereinheitlichen von Headerinhalten wird verhindert, dass verschiedene Anwender sich aufgrund ihrer individuellen Headerkombination leicht voneinander unterscheiden lassen.
Reduktion und Vereinheitlichung des User-Agent-Strings
Der User-Agent-Header ist traditionell eine der wichtigsten Quellen für Fingerprinting. Firefox unternimmt daher Maßnahmen, um den User-Agent-String zu vereinfachen und weniger spezifische Informationen preiszugeben. In manchen Modi, insbesondere im resist fingerprinting-Modus, wird der User-Agent-String auf eine möglichst generische und einheitliche Form gebracht, die für möglichst viele Benutzer identisch ist. Dadurch wird verhindert, dass einzelne Varianten des User-Agent-Strings genutzt werden, um einzelne Nutzer zu identifizieren.
Kontrolle von weiteren Headern wie Accept-Language und Accept-Encoding
Neben dem User-Agent sind auch andere Header wie Accept-Language oder Accept-Encoding wertvoll für Fingerprintingzwecke, da sie Hinweise auf die Systemsprache oder bevorzugte Komprimierungsverfahren geben können. Firefox setzt hier auch auf Maßnahmen zur Vereinheitlichung und kontrolierten Offenlegung, etwa durch das Angebot, in speziellen Modi diese Header auf einen Standardwert zu setzen oder nur eingeschränkt auszuliefern, was ebenfalls zur Verminderung der Fingerprinting-Oberfläche beiträgt.
Vermeidung von Informationen aus experimentellen oder speziellen Headern
Manche Websites oder Dienste nutzen spezielle oder neue HTTP-Header, die Informationen zum Browser oder zur Umgebung liefern können. Firefox überprüft und kontrolliert die Übermittlung solcher Header und schränkt sie unter Umständen ein, um keine zusätzlichen Metadaten preiszugeben, die das Fingerprinting erleichtern könnten. Dies gilt sowohl für von Seiten des Browsers automatisch beigefügte Header als auch für Header, die durch WebExtensions modifiziert werden könnten.
Integration spezieller Schutzmechanismen im resist fingerprinting-Modus
Im Rahmen des resist fingerprinting-Features von Firefox werden die HTTP-Header und weitere Browser-Tags so angepasst, dass sie für möglichst viele Nutzer identisch erscheinen. Das Ziel ist eine Anonymisierung durch Massenunterscheidbarkeit, also eine Gruppe von Nutzern, die im Hinblick auf ihre Header-Informationen nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind. Hier werden Headerinhalte geglättet, individualisierte Werte durch generische ersetzt und teilweise auch komplett unterdrückt oder modifiziert.
Zusammenfassung
Insgesamt verfolgt Firefox bei HTTP-Headern das Ziel, möglichst wenige und möglichst standardisierte Informationen zu übermitteln, die individuelle Nutzererkennung erschweren. Durch Reduktion der Informationsvielfalt, Vereinheitlichung zentraler Headerfelder sowie speziell implementierte Schutzmodi wird die Angriffsfläche für Fingerprinting signifikant verringert. Damit leistet der Browser einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Nutzerprivatsphäre im Internet.