Größe und Anzahl der Protokolldateien in Exchange konfigurieren
- Einleitung
- Konfiguration der Protokolldateigröße
- Konfiguration der Anzahl der Protokolldateien
- Log Circular Logging aktivieren
- Zusätzliche Hinweise
Einleitung
Microsoft Exchange Server verwendet Transaktionsprotokolle (Logfiles), um alle Datenbankänderungen zu protokollieren. Diese Protokolldateien sind essenziell für die Datenbankintegrität und Wiederherstellung. Die Verwaltung der Größe und Anzahl dieser Protokolldateien ist wichtig, um eine optimale Performance sicherzustellen und Speicherplatz effizient zu nutzen. Im Folgenden wird beschrieben, wie man die Größe und Anzahl der Protokolldateien in Exchange konfigurieren kann.
Konfiguration der Protokolldateigröße
Die Größe der einzelnen Protokolldateien ist bei Exchange standardmäßig festgelegt. In früheren Versionen von Exchange, wie zum Beispiel Exchange 2007 und 2010, betrug die Standardgröße einer Protokolldatei 1 MB. Bei neueren Versionen von Exchange, wie Exchange 2013, 2016 und 2019, wurde diese Größe erhöht und beträgt standardmäßig 1 MB oder 1,066 MB. Diese Größe kann jedoch nicht direkt über Konfigurationstools verändert werden, da sie fest in der Exchange-Datenbankengine definiert ist. Jegliche Veränderung der Protokolldateigröße würde eine Neukompilierung der Datenbankkomponenten erfordern und ist daher nicht vorgesehen. Die Steuerung der Protokollgröße erfolgt in der Praxis durch andere Mittel wie z.B. die Größe der Datenbank oder die Anzahl der Protokollkategorien.
Konfiguration der Anzahl der Protokolldateien
Anders als die Protokolldateigröße kann die Anzahl der gehaltenen Protokolldateien indirekt über den Speicherort und die Verwaltung der Logfiles beeinflusst werden. Exchange verwaltet die Protokolldateien automatisch im Logordner der jeweiligen Datenbank. Um die Menge der gespeicherten Protokolldateien zu begrenzen, verwendet man hauptsächlich die Funktion der Backup-Strategien: Sobald eine vollständige Sicherung der Exchange-Datenbank erfolgt, kann Exchange die älteren Logfiles als gesichert markieren und automatisch löschen. Somit wird die Anzahl der vorhandenen Protokolldateien reduziert.
Die maximale Anzahl der Protokolldateien, die im Logverzeichnis gehalten werden, wird nicht explizit konfiguriert, sondern ergibt sich aus der Upload-Frequenz und der Backup-Intervall. In Exchange gibt es jedoch auch die Möglichkeit, durch die Verwaltung der Speichergröße der Datenbank und der Transaktionsprotokolle sowie durch Transaktionslogzirkulation (Log Circular Logging) die Menge der Protokolldateien zu begrenzen. Das Log Circular Logging ist eine Funktion, bei der nur eine begrenzte Anzahl von Protokolldateien verwendet wird, indem alte Protokolldateien überschrieben werden, sobald sie nicht mehr benötigt werden. Diese Option kann in den Eigenschaften der Datenbank aktiviert oder deaktiviert werden.
Log Circular Logging aktivieren
Das Aktivieren von Log Circular Logging reduziert die Anzahl der Protokolldateien erheblich, da die Protokolldateien zyklisch verwendet werden und somit weniger Speicherplatz in Anspruch nehmen. Diese Methode eignet sich gut für Szenarien, in denen schnelle Wiederherstellung nicht so kritisch ist oder wo regelmäßige Backups erfolgen. Die Aktivierung geschieht entweder über die Exchange-Verwaltungsshell mit dem Cmdlet Set-MailboxDatabase -CircularLoggingEnabled $true oder über die Exchange Admin Center GUI in den Eigenschaften der jeweiligen Datenbank.
Zusätzliche Hinweise
Es ist wichtig zu beachten, dass das Ändern der Protokollverwaltung, insbesondere das Aktivieren von Log Circular Logging, Auswirkungen auf die Wiederherstellbarkeit der Datenbank hat. Ohne vollständige Logfiles lässt sich eine Datenbank nur bis zum letzten vollständigen Backup wiederherstellen. Daher sollten Administratoren sorgfältig abwägen, ob sie diese Einstellung verwenden, abhängig von ihrer Backup-Strategie und Wiederherstellungsanforderungen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Protokolldateigröße in Exchange nicht konfigurierbar ist, die Anzahl der Protokolldateien allerdings indirekt durch Backup-Strategie oder durch das Aktivieren von Log Circular Logging gesteuert werden kann.