Druckerverwaltung in Ubuntu über SSH öffnen

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  1. Zugriff auf die CUPS-Weboberfläche einrichten
  2. SSH-Tunnel als sichere Methode
  3. Druckerverwaltung per Kommandozeile
  4. Zusammenfassung

Wenn Sie nur über SSH-Zugriff auf ein Ubuntu-System verfügen und die Druckerverwaltung öffnen möchten, ist das Vorgehen etwas anders als bei der lokalen Bedienung mit grafischer Oberfläche. Ubuntu verwendet für die Druckerverwaltung meist den CUPS-Dienst (Common UNIX Printing System), welcher eine Weboberfläche bereitstellt, über die Drucker konfiguriert werden können. Da Sie SSH-Zugang haben, aber keine grafische Oberfläche, können Sie die CUPS-Webschnittstelle nutzen, um die Druckerverwaltung bequem über den Browser eines anderen Rechners zu steuern.

Zugriff auf die CUPS-Weboberfläche einrichten

Standardmäßig ist die CUPS-Weboberfläche nur lokal verfügbar und externen Verbindungen aus Sicherheitsgründen oft gesperrt. Um von Ihrem lokalen Rechner (nicht über SSH) darauf zugreifen zu können, müssen Sie zuerst sicherstellen, dass die CUPS-Webschnittstelle aktiviert ist und Verbindungen von Ihrem Rechner erlaubt. Das erfolgt in der Konfigurationsdatei von CUPS unter /etc/cups/cupsd.conf. Hier sollten Sie nach Einträgen suchen, die den Zugriff regeln, beispielsweise Listen und Allow Directives.

Sie können mit einem Editor wie nano die Datei öffnen:

sudo nano /etc/cups/cupsd.conf

Prüfen Sie, ob eine Zeile wie Listen localhost:631 vorhanden ist. Dies erlaubt CUPS das Zuhören nur auf lokalen Verbindungen. Wenn Sie den Zugriff von außen über das Netzwerk erlauben wollen, können Sie auf Listen 0.0.0.0:631 oder eine spezifische IP-Adresse ändern.

Weiterhin passen Sie bei der <Location /> Sektion die Zugriffsregeln an, zum Beispiel:

<Location /> Order allow,deny Allow from all</Location>

Damit erlauben Sie Zugriffe von beliebigen Adressen. Um die CUPS-Konfiguration zu schützen, sollten Sie zusätzlich eine Authentifizierung einrichten. Nach der Anpassung starten Sie den CUPS-Dienst neu:

sudo systemctl restart cups

SSH-Tunnel als sichere Methode

Eine sicherere Methode besteht darin, anstatt den CUPS-Dienst für alle erreichbar zu machen, über SSH einen Tunnel zu erstellen. Das hat den Vorteil, dass der Port 631 nur auf Ihrem lokalen Rechner verfügbar ist, aber der Datenverkehr sicher über SSH geleitet wird.

Von Ihrem lokalen Rechner (dem Gerät, von dem aus Sie die Druckerverwaltung öffnen wollen) führen Sie folgenden Befehl aus:

ssh -L 631:localhost:631 benutzername@server-ip

Dieser Befehl bindet den lokalen Port 631 auf Ihrem Rechner an den Port 631 des Servers über die SSH-Verbindung. Danach können Sie im Browser auf Ihrem lokalen Rechner die Adresse http://localhost:631 aufrufen und die CUPS-Weboberfläche nutzen, als ob Sie sich direkt am Server befinden würden.

Druckerverwaltung per Kommandozeile

Alternativ zur Weboberfläche können Sie die Drucker auch direkt über die Kommandozeile verwalten. CUPS stellt Befehle wie lpadmin zum Verwalten von Druckern bereit und Sie können aufgelistete Drucker mit lpstat -p anzeigen lassen. Auch Warteschlangen lassen sich so steuern.

Beispielsweise zeigt Ihnen dieser Befehl alle installierten Drucker an:

lpstat -p

Sie können auch Drucker hinzufügen oder entfernen, Warteschlangen löschen und Druckaufträge verwalten, alles über die Konsole.

Zusammenfassung

Da Sie nur SSH-Zugriff haben, ist der direkte grafische Zugriff auf die Druckerverwaltung nicht möglich. Stattdessen richten Sie am besten den Zugriff auf die CUPS-Weboberfläche ein, entweder indem Sie den Dienst so konfigurieren, dass er von außen erreichbar ist, oder durch einen SSH-Tunnel für eine sichere Verbindung. Als Alternative können Sie die Druckerverwaltung auch komplett über die Kommandozeile mit den CUPS-Befehlen vornehmen.

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