Benutzernamen vom Ubuntu-Anmeldebildschirm entfernen

Melden
  1. Vorbereitungen
  2. Anpassen der GDM-Konfiguration
  3. Benutzernamen übergreifend ausblenden
  4. Neustart des Display Managers
  5. Zusammenfassung

Wenn du möchtest, dass auf dem Anmeldebildschirm von Ubuntu der Benutzername nicht mehr angezeigt wird, kannst du die Einstellungen des Display Managers entsprechend anpassen. Ubuntu verwendet standardmäßig GDM (GNOME Display Manager) als Login-Manager. Es gibt keine direkte grafische Einstellung, um den Benutzernamen auszublenden, aber durch Bearbeiten der Konfigurationsdateien kann dies erreicht werden.

Vorbereitungen

Da Änderungen an Systemdateien vorgenommen werden, solltest du über administrative Rechte verfügen und vorsichtig vorgehen. Es empfiehlt sich, vor dem Bearbeiten ein Backup der betreffenden Dateien zu erstellen, um bei Problemen leicht zurückkehren zu können.

Anpassen der GDM-Konfiguration

Zunächst öffnest du ein Terminal und navigierst zu den Konfigurationsdateien des GDM. Die zentrale Konfigurationsdatei für GDM befindet sich in /etc/gdm3/. Dort gibt es die Datei custom.conf, die du anpassen kannst, um das gewünschte Verhalten zu steuern.

Mit folgendem Befehl kannst du die Datei mit einem Texteditor öffnen (z.B. nano):

sudo nano /etc/gdm3/custom.conf

In dieser Datei suchst du den Abschnitt . Falls dieser nicht vorhanden ist, kannst du ihn an den Anfang einfügen. Um die Anzeige der Benutzerliste komplett zu deaktivieren und so den Benutzernamen nicht mehr anzuzeigen, fügst du die folgende Zeile hinzu:

IncludeAll=false

Das bedeutet, dass keine Benutzer im Suchfeld angezeigt werden. Leider reicht diese Einstellung allein meist nicht, um den Benutzernamen komplett zu verbergen. Alternativ kann man versuchen, die sogenannte TimedLogin-Funktion zu deaktivieren und direkt zu einem bestimmten Benutzer zu wechseln, was aber das Ziel verfehlen kann, wenn du mehrere Benutzer hast.

Benutzernamen übergreifend ausblenden

Eine weitere Möglichkeit ist, eine Erweiterung der GDM-Oberfläche vorzunehmen, indem das Standard-Anmeldebildschirm-Layout verändert wird. Dazu bietet GDM die Option, die Liste der Benutzer nicht anzuzeigen und stattdessen die manuelle Eingabe von Benutzername und Passwort zu verlangen.

Dafür kannst du die Einstellung "Disable User List" aktivieren. Dafür bindest du einen sogenannten GSettings-Schlüssel. Im Terminal kannst du mit folgendem Befehl überprüfen, ob du diesen Schlüssel setzen kannst:

gsettings set org.gnome.login-screen disable-user-list true

Alternativ kannst du den Schlüssel auch mit dconf-editor setzen, falls dieser installiert ist. Das bewirkt, dass der Anmeldebildschirm keine Benutzerliste mehr anzeigt und du die Anmeldedaten vollständig manuell eingeben musst.

Neustart des Display Managers

Nachdem du die Einstellungen angepasst hast, musst du den GDM neu starten, damit die Änderungen wirksam werden. Falls du dich gerade im grafischen Interface befindest, empfiehlt es sich, zunächst alle Programme zu speichern und dann den Rechner neu zu starten. Alternativ kannst du GDM auch direkt neu starten, was allerdings deinen grafischen Benutzer abmelden wird.

sudo systemctl restart gdm3

Nach dem Neustart des Anmeldebildschirms sollte keine Benutzerliste mehr sichtbar sein und somit auch kein Benutzername vorausgefüllt oder angezeigt werden.

Zusammenfassung

Das Ausblenden des Benutzernamens am Ubuntu-Anmeldebildschirm lässt sich am besten durch das Deaktivieren der Benutzerliste im GDM realisieren. Dazu ist das Setzen des GSettings-Schlüssels disable-user-list auf true notwendig. Die Datei /etc/gdm3/custom.conf kann ergänzend angepasst werden, auch wenn die meisten Effekte über die Benutzereinstellungen von GDM erfolgen.

Alle Änderungen erfordern einen Neustart des GDM, am besten durch einen kompletten Neustart des Systems. Beachte, dass du danach den Benutzernamen manuell eingeben musst, um dich anzumelden, da keine Auswahlmöglichkeit mehr besteht.

Auf diese Weise erreichst du, dass der Anmeldebildschirm in Ubuntu keine Benutzernamen mehr anzeigt und somit etwas mehr Privatsphäre gewährt.

0
0 Kommentare