Was versteht man unter Target Salden?

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  1. Definition und Bedeutung von Target Salden
  2. Wie entstehen Target Salden?
  3. Wirtschaftliche und politische Bedeutung der Target Salden
  4. Auswirkungen auf die Geldpolitik und Stabilität des Eurosystems

Der Begriff Target Salden spielt eine zentrale Rolle im europäischen Zahlungsverkehrssystem TARGET (Trans-European Automated Real-time Gross settlement Express Transfer system). Diese Salden sind maßgeblich für die Abwicklung von Zahlungen und die Liquiditätssteuerung innerhalb des Euro-Währungsraums.

Definition und Bedeutung von Target Salden

Target Salden bezeichnen die Nettopositionen, die einzelne nationale Zentralbanken innerhalb des TARGET-Systems am Ende eines Geschäftstages aufweisen. Diese Salden zeigen an, in welchem Umfang eine Zentralbank gegenüber der Europäischen Zentralbank (EZB) Forderungen oder Verbindlichkeiten hat, die aus grenzüberschreitenden Zahlungen zwischen Banken in verschiedenen Euro-Ländern resultieren.

Wie entstehen Target Salden?

TARGET ist ein Echtzeit-Bruttoabwicklungssystem, das den schnellen und sicheren Transfer von Euro-Zahlungen ermöglicht. Wenn Banken in einem EU-Mitgliedsland Zahlungen an Banken in einem anderen Mitgliedsland machen, werden die zentralen Banken der beteiligten Länder involviert, um die Zahlungsabwicklung durchzuführen. Dabei können sich aus den zahlreichen täglichen Transaktionen Netto-Forderungen oder -Verbindlichkeiten zwischen den nationalen Zentralbanken aufbauen, die als Target Salden bezeichnet werden.

Wirtschaftliche und politische Bedeutung der Target Salden

Die Target Salden spiegeln somit den Zahlungsbilanzsaldo innerhalb des Eurosystems wider und sind von großer Bedeutung für die Liquiditätssteuerung der nationalen Zentralbanken. Während positive Target Salden eine Forderung gegenüber der EZB bedeuten, zeigen negative Salden eine Verbindlichkeit an. In Phasen finanzieller Spannungen, wie zum Beispiel während der Eurokrise, können stark auseinanderlaufende Target Salden Hinweise auf Ungleichgewichte und potenzielle Risiken innerhalb des Währungssystems liefern.

Auswirkungen auf die Geldpolitik und Stabilität des Eurosystems

Die EZB beobachtet die Entwicklung der Target Salden genau, denn erhebliche Ungleichgewichte können die monetäre Integration und Stabilität gefährden. Die Salden beeinflussen die Liquiditätsversorgung der nationalen Märkte und damit indirekt auch Zinsniveaus und Kreditvergabe. Maßnahmen zur Regulierung dieser Salden dienen dazu, Risiken innerhalb des Eurosystems zu minimieren und die Funktionsfähigkeit des gemeinsamen Zahlungsverkehrssystems sicherzustellen.

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