Wie wird ein Bandscheibenvorfall getestet und diagnostiziert?

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  1. Einleitung
  2. Klinische Untersuchung
  3. Bildgebende Verfahren
  4. Zusätzliche Untersuchungen
  5. Fazit

Einleitung

Ein Bandscheibenvorfall ist eine häufige Wirbelsäulenerkrankung, bei der das Innere der Bandscheibe, die sogenannte Gallertmasse, durch den Faserring austritt und auf umliegende Nervenwurzeln drücken kann. Dies führt zu Schmerzen und weiteren Symptomen. Um eine solche Erkrankung sicher zu diagnostizieren, sind verschiedene Tests und Untersuchungsverfahren notwendig.

Klinische Untersuchung

Der erste Schritt zur Diagnose eines Bandscheibenvorfalls ist eine sorgfältige klinische Untersuchung durch einen Arzt, meist einen Orthopäden oder Neurochirurgen. Dabei werden die Symptome abgefragt und eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Der Arzt testet die Beweglichkeit der Wirbelsäule, führt neurologische Tests durch, wie das Überprüfen der Reflexe, Empfindungen, Muskelkraft und Sensibilität, um mögliche Nervenschädigungen zu erkennen. Auch spezifische Tests, wie der sogenannte Lasègue-Test (auch als Hüftstrecktest bekannt), werden genutzt, um durch Reizung der Nervenwurzel Schmerzen auszulösen und so Hinweise auf einen Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule zu erhalten.

Bildgebende Verfahren

Zur Bestätigung und genauen Lokalisation eines Bandscheibenvorfalls sind bildgebende Verfahren unverzichtbar. Die Magnetresonanztomographie (MRT) gilt hierbei als Goldstandard, da sie Weichteile, wie Bandscheiben und Nervenwurzeln, besonders gut darstellt. Ein MRT ermöglicht es, den Grad des Vorfalls zu beurteilen und andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen. Alternativ kann auch eine Computertomographie (CT) durchgeführt werden, die vor allem knöcherne Strukturen detailliert zeigt. In seltenen Fällen wird eine Myelographie angewandt, bei der Kontrastmittel in den Wirbelkanal injiziert wird, um die Nervenstrukturen im Röntgenbild sichtbar zu machen.

Zusätzliche Untersuchungen

Manchmal werden ergänzende Untersuchungen wie die Elektromyographie (EMG) oder Nervenleitgeschwindigkeitstests eingesetzt, um die Nervenschäden genauer zu bewerten. Diese Tests messen die elektrische Aktivität der Muskulatur sowie die Fähigkeit der Nerven, elektrische Impulse weiterzuleiten, und können so Hinweise auf eine Nervenwurzelreizung oder -schädigung durch den Bandscheibenvorfall geben.

Fazit

Der Test und die Diagnose eines Bandscheibenvorfalls erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Methoden, unterstützt von neurologischen Funktionsprüfungen. Nur durch diese umfassende Diagnostik kann der Arzt eine gezielte Therapie planen und eine angemessene Behandlung einleiten, um die Beschwerden des Patienten zu lindern und Folgeschäden zu vermeiden.

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